Sonntag, 11. November 2012

Stadt- und Ortsbildschutz - Schreiben an die Bürgermeisterin und den Bauausschuss

In der letzten Sitzung des Vorstands des Dorfvereins wurde beschlossen, der Bürgermeisterin, den Mitgliedern des Bauausschusses und Stadtrat Gerhard Fritz eine Stellungnahme zu den Vorgängen bezüglich der Einrichtung einer Schutzzone für Vill nach dem SOG zu übermitteln.

Diese wurde mittlerweile verfasst und weitergeleitet, sie ist hier nachzulesen.

Sitzung des Vorstands am 20. Juni 2012

Das Protokoll der öffentlichen Vorstandssitzung am 20.6.2012 mit den Tagesordnungspunkten

1) Bericht des Obmanns
2) Stadtteilausschuss Vill
3) Dorfstraße - Entwässerungsrinne
4) Verkehrsaufkommen Handlhofweg
5) Villa Vill
6) Allfälliges

ist hier zu finden.

Sonntag, 7. Oktober 2012

AUS für die Schutzzone Vill

Über die viel diskutierte Schutzzone in Vill können seit Dienstag (2.10.2012) Gras und Blumen wachsen. Mit dieser Formulierung unterlegte die TT am 4.10.2012 ein Fotomotiv aus Vill und kommentierte damit das Ergebnis der Sitzung des Bauausschusses der Stadt Innsbruck zur Einrichtung einer SOG-Schutzzone für Vill.

Die Innsbrucker Stadtplanung hat vor knapp zwei Jahren in Zusammenarbeit mit externen Gutachtern einen Entwurf für eine Schutzzone nach dem Tiroler Stadt- und Ortsbildschutzgesetz (SOG) ausgearbeitet. Der Innsbrucker Gemeinderat hatte die Auflage dieses Entwurfs beschlossen und zur Einsichtnahme aufgelegt, seither war diese Schutzzone provisorisch in Geltung, befristet mit 22.10.2012. Nun ist die Zone endgültig gestorben, weil sich im Bauausschuss dafür keine Mehrheit fand.

Dazwischen lagen die Einladung an alle betroffenen Grundeigentümer, sich zu diesem Entwurf zu äußern und eine Informationsveranstaltung am 25. Mai 2011 im Gasthof Turmbichl mit zahlreichen betroffenen und interessierten Villern, bei der Vertreter der Stadtplanung ebenso anwesend waren wie Mitglieder des aktuellen SOG-Beirates und die Gemeinderäte Gerhard Fritz und Johann Haller. Natürlich wurde darüber in Vill diskutiert. Die Mehrheit der Viller Bevölkerung hat sich für die Einrichtung einer Schutzzone ausgesprochen. Von den 8 Mitgliedern des Vorstands des Dorfverein Vill stimmten 7 Mitglieder (davon ein betroffener Grundeigentümer) für die Schutzzone und 1 Mitglied (ein betroffener Grundeigentümer) dagegen.

Man kann zum Ergebnis und zur Notwendigkeit der Schutzzone und dieses Instrumentariums stehen wie man will. Ich reibe mir aber verwundert die Augen, wenn ich so manche Begründung für die Ablehnung im Bauausschuss lese (Quelle: TT vom 2.10.2012 und vom 4.10.2012, Martin Mitterwachauer):

„Man kann nicht gegen die Mehrheit den Eigentümern eine Schutzzone aufoktroyieren, weil das Leben in dieser Zone dann nicht funktionieren wird“ (Bauausschussmitglied StR Christoph Platzgummer, ÖVP)

„Wir haben keinen großen Willen in der Bevölkerung gespürt, dass diese Zone gewollt ist“ (Bauausschuss-Obmann Lucas Krackl, FI)

 „Wir wollen keine Politik über die Köpfe der Bürger hinweg machen“ (Klubobmann Franz Gruber, ÖVP)

Die Regierung habe es in den vergangenen zwei Jahren nicht geschafft, die Bewohner vom gepriesenen „Mehrwert“ der Schutz­zone zu überzeugen – also solle­ diese jetzt auch nicht beschlossen werden (Platzgummer)

„Erhaltenswert wäre der Ortskern aber schon.“ Es sei eine „schwierige Sache“, letztlich aber eine „politische Abwägung“ gewesen (Krackl)

Zweck des SOG 2003 ist die Sicherstellung der Erhaltung, Weiterentwicklung und Verbesserung der Bausubstanz und Funktion von Ortsteilen und Gebäudegruppen, die wegen ihres charakteristischen Gepräges für das Erscheinungsbild des Ortes als Gesamtensemble erhaltenswert sind. Es geht um die qualitätvolle Gestaltung des Ortsbildes.

Die geplant gewesene Schutzzonenverordnung schreibt den in der Schutzzone errichteten Gebäuden eine charakteristische Gebäudeeigenschaft zu, da sie eine gewisse geschichtliche, künstlerische und sonstige kulturelle Bedeutung haben und für eine bestimmte Epoche typische wissenschaftlich anerkannte architektonische Elemente aufweisen, weshalb sie aufgrund ihrer charakteristischen Gestaltung für das Ortsbild besonders prägend sind. Praktisch der gesamte Dorfkern von Vill mit seinen dort befindlichen Höfen in seiner Gesamtheit und in seiner Beziehung mit den umgebenden Freiräumen stelle sich als ein harmonisches bäuerliches Ensemble dar, der die ländliche Besonderheit dieses Stadtteiles unterstreiche und damit als Ganzes durch das charakteristische, stadträumliche und architektonische Erscheinungsbild als Gesamtensemble für Innsbruck einzigartig und damit in höchstem Maße erhaltungs- und schützenswert sei.

Die Stadtplanung hat in der Informationsveranstaltung auf diese Aspekte und Hintergründe hingewiesen, die Schutzzone sehr gut argumentiert und hervorragende Vorbereitungsarbeit geleistet. Offensichtlich ist das aber egal.

Ich habe gelernt, dass es hier nicht um eine objektive Prüfung der Voraussetzungen laut SOG geht, sondern ein „Aufoktroyieren gegen die Mehrheit“ verhindert werden muss. Blöd nur, dass dabei übersehen wurde, dass unter den betroffenen Eigentümern diese Mehrheit – wenn überhaupt – sehr knapp ist. Aber offensichtlich genügt es nicht, ob das konkrete Areal schützenswert ist, weil es einen „Mehrwert“ an sich hat.  Es muss zusätzlich auch die Bevölkerung von diesem Mehrwert überzeugt werden, was in bürgernahen Zeiten grundsätzlich sehr löblich ist. Blöd nur, dass diese Überzeugungsarbeit geklappt hat, weil die Mehrheit der Villerinnen und Viller jedenfalls für die Einräumung der Schutzzone ist.

Über die Köpfe der Bürger hinweg, Herr Gruber, ist zumindest in dieser Causa nicht Politik gemacht worden. Der Entwurf lag seit 2 Jahren zur Einsicht auf, die Stadt hat jeden einzelnen der betroffenen Eigentümer persönlich angeschrieben und die Pläne dargelegt und ausführlich vor Ort informiert. Auf einen solchen „Sager“ will man als Politiker aber offensichtlich nicht verzichten, egal, ob er zutrifft oder nicht.

Ganz lustig finde ich schließlich, dass „ein großer Wille in der Bevölkerung pro Schutzzone gespürt werden muss“, um für deren Einrichtung votieren zu können. Weil dieses G’spür offenkundig nicht die Herzen einiger politischer Entscheidungsträger berührt hat, musste dagegen gestimmt werden, obwohl „der Ortskern schon erhaltenswert wäre“. Das ist wirklich eine „schwierige Sache“, aber Gott sei Dank ist die Auflösung nicht schwer: Es bedurfte einer politischen Abwägung.

Das Ergebnis ist daher auch mit einfacher Arithmetik zu erklären, 1 + 1 zusammenzuzählen genügt. Über welche Schienen und Türen auch immer, es ist gesprochen worden. Man muss auch nicht viel darüber nachdenken, welche Farbenlehre entscheidend war. Das Ergebnis hat gepasst.

Allerdings soll gesagt werden, dass es diese Entscheidung ist, mit der Politik über die Köpfe anderer gemacht wurde.

PS.:
Ich persönlich verstehe die Vorbehalte und Befürchtungen der betroffenen Grundeigentümer, die ich gut kenne, die ich schätze und von denen einige zu meinen Freunden zählen. Ich verstehe auch, dass sie alles in die Wege geleitet haben, um ihren Standpunkt durchzusetzen.

Mich stören aber diese Begründungen der zitierten Ausschussmitglieder. Sie sollen wissen, dass die meisten ihrer Bürger die einfachen Grundrechnungsarten beherrschen.

Samstag, 21. Juli 2012

Die neue Viller Dorfstraße

Wir haben ja lange darauf gewartet.
Dafür ist die Neugestaltung der Viller Dorfstraße wirklich gelungen.


Nach Fertigstellung hat der Dorfverein Vill die Arbeiter und Veranwortlichen des städtischen Tiefbauamtes zu einem kleinen Fest eingeladen. Wir wollten damit Danke sagen, v.a. den Arbeitern, die es uns Anrainern recht leicht gemacht haben, mit den Behinderungen während der Bauarbeiten zurecht zu kommen. Dabei hatten viele von uns auch den Eindruck, dass ihnen die Arbeit Freude macht, jedenfalls waren sie immer gut aufgelegt und gut drauf.

Das kleine Fest hat im Übrigen gezeigt, dass die Straße für Dorffeste geradezu prädestiniert ist. Wiederholungen sind beabsichtigt ...!

Renate Unterwurzacher hat die Werdung der Straße und auch das Fest auf ein paar Fotos dokumentiert. Diese will ich den Lesern unseres Blogs natürlich nicht vorenthalten.

Hier sind sie zu sehen.

Donnerstag, 14. Juni 2012

Mitteilungen des Obmanns

In den nächsten Tagen wird allen Haushalten in Vill die Einladung zu einer öffentlichen Sitzung des Dorfvereins am 20.6.2012 um 20.00 Uhr im Gasthof Turmbichl zugestellt.

Teil dieser Einladung sind die folgenden Mitteilungen des Obmanns Max Profanter, die ich auf diesem Weg ebenfalls zur Verfügung stelle:

1)
Am 29. März 2012 wurde der Vorstand neu gewählt.
Obfrau Annelies Feichtner und Kassier Hermann Rofner haben ihre Funktionen zurückgelegt.
Der Dorfverein dankt ihnen für ihre bisherige Mitarbeit.
Neu in den Vorstand gewählt wurden Max Profanter als Obmann und Wolfgang Gritsch als Kassier.

Dem Vorstand gehören derzeit acht Personen an:
Obmann: Dr. Max Profanter
Obmannstellvertreter: Dr. Klaus Jennewein
Kassier: Wolfgang Gritsch
Schriftführer: Dr. Thomas Parth
Mitglieder: Mag. Brigitte Fessler, Mag. Barbara Rabanser, Martin Feichtner, Franz Wopfner

2)
Überlegt wird die Errichtung eines Stadtteilausschusses Vill. Durch das neue Stadtrecht ist dieses Vorhaben realisierbar. Jeder (!) wahlberechtigte Gemeindebürger, der seinen Hauptwohnsitz in Vill hat, kann die Errichtung eines Stadtteilausschusses anregen. Dazu sind Unterstützungsunterschriften von mindestens 15% der wahlberechtigten Viller bzw. Villerinnen notwendig. Das sind bei derzeit 420 Wahlberechtigten 63 Unterschriften.
Unterschreiben anschließend weitere 15%, also insgesamt 30%, das heißt 126 Bewohner, muss der Gemeinderat die Wahl der zukünftigen Mitglieder des Stadtteilausschusses ausschreiben. Detailliertere Ausführungen dazu auf der Internetseite des Dorfvereins unter: http://dorfverein.blogspot.com.

3)
Die Erneuerung der Viller Dorfstraße wurde von der Bevölkerung mehrheitlich positiv aufgenommen. Einzelne Vorbehalte gab es bezüglich der Rinne bei der Einmündung des Handlhofweges. Diesen konnte durch die Abschleifung der Kanten entgegengekommen werden. Auf Grund ausstehender Baumaßnahmen auf dem Areal des abgerissenen Gaspernhofes konnte der Ausbau der Dorfstraße nicht bis zum Kirchenaufgang fortgeführt werden.

4)
In Erwägung gezogen wird eine Renovierung des 100 Jahre alten Dorfbrunnens beim Sineler (Treichl). Eine finanzielle Beteiligung des Dorfvereins ist vorstellbar.

5)
Das Amt für Straßen- und Verkehrssicherheit überlegt derzeit entweder die Verordnung einer Einbahnregelung für die Dorfstraße bzw. die Beibehaltung des bisherigen Mischverkehrs. Der Dorfverein hat sich eindeutig für die Beibehaltung des Mischverkehrs ausgesprochen.

6)
Die Ausführung des Wohnbauprojektes „Villa Vill“ (Bauträger OFA Immobilien) auf dem Grund des abgerissenen Gaspernhauses ist derzeit noch ungeklärt. Der Dorfverein wird versuchen, mit dem Bauträger Kontakt aufzunehmen.

7)
Der Dorfverein weist auf seine Internetseite unter http://dorfverein.blogspot.com hin. Das Informationsforum ist für Beiträge und Kommentare offen.

8)
Die Sitzungen des Dorfvereins sind öffentlich. Die nächste Sitzung findet am 20. Juni um 20 Uhr im Gasthof Turmbichl statt. Die Tagesordnung wird beim Feuerwehrhaus angeschlagen und auch allen Haushalten zugestellt.

Obmann Max Profanter

Samstag, 12. Mai 2012

Die Rinne am Handlhofweg

Die Viller Dorfstraße wird umgebaut. Noch ist Baustelle. Baustellen bringen Hindernisse mit sich. Eine sanierte Dorfstraße lässt sich ohne Baustelle nicht herbeizaubern.

Schon jetzt wird aber mobil gemacht und mit Unterschriftenlisten gegen die Abflussrinne im Kreuzungsbereich der Dorfstraße zum Handlhofweg aufmarschiert. Dabei hinterlassen manche den Eindruck, als würde wegen dieser Rinne die Welt untergehen.

Ich finde diese straßenbauliche Maßnahme sehr gelungen. Ich hoffe, dass hier nichts Wesentliches verändert oder gar rückgebaut wird.

Gerade im Kreuzungsbereich führt diese Ausgestaltung zu einer erheblichen Reduzierung der Fahrgeschwindigkeiten. Man ist gezwungen, langsam zu fahren, womit endlich auch einmal eine wirksame Maßnahme gegen die zahlreichen kurvenschneidenden Autofahrer gesetzt wird. Großteils sind es ohnehin die, die fahrverbotswidrig den Handlhofweg als Autobahnauffahrt nutzen.

Es ist für jeden PKW-Lenker zumutbar, für das Befahren dieses Streckenteils den unteren Geschwindigkeitsbereich zu wählen. Das erfordert auch keine fahrtechnischen Zauberkunststücke.

Die landwirtschaftlichen Fahrzeuge sind geländegängig und sollten dieses „Hindernis“ problemlos schaffen.

Abgesehen davon wäre abzuwarten, wie sich dieser Fahrbahnteil nach der endgültigen Fertigstellung präsentiert. Derzeit sind die Anschlussstellen zur Rinne nur provisorisch ausgestaltet, nach Herstellung eines bündigen Aspaltbandes dürfte sich die Befahrbarkeit ohnehin einfacher gestalten.

Insgesamt ist der Aufruhr aus meiner Sicht absurd. Wegen dieser Kleinigkeit derart emotional zu mobilisieren, ist kontraproduktiv und untergräbt die Glaubwürdigkeit jeglicher Bürgerbeteiligungsmodelle. Der Dorfverein sollte sich jedenfalls nicht für diese Kampagne einspannen lassen, sondern vielmehr gegenüber der Stadt deponieren, dass es in Vill auch andere Sichtweisen gibt.

Ich persönlich habe das jedenfalls gegenüber einigen Verantwortlichen bereits getan. Und ich bin nicht alleine dieser Meinung.